Pflanzenwelt

Pflanzenwelt

In der Vergangenheit war das Gebiet des Nationalparks "Ujście Warty" hauptsächlich von Auenwäldern bewachsen. Vor allem waren es Bruchweiden- und Eschen-Erlen-Auenwälder. Infolge der durchgeführten Trockenlegung, verbunden mit Entwaldung des Gebiets und jahrelanger Wiesen- und Weidewirtschaft, sind ausgedehnte, offene Ökosysteme entstanden.

Die gegenwärtige Landschaft des Parks ist ein Mosaik aus Wiesen, Weiden, Seggenriedern und Schilfröhrichten. Die hier aktuell vorkommenden Pflanzengesellschaften sind für landwirtschaftlich genutzte Täler großer Tieflandflüsse typisch. An den ursprünglichen Charakter der Pflanzendecke knüpfen noch Weidengebüsche, die sich an dem Flussbett der Warthe sekundär entwickelnden Auenwaldgesellschaften sowie einzelne stattliche Weiden und Ulmen – wahrscheinlich Überreste einstiger Auen – an.

Bislang konnten in dem Gebiet ca. 60 Pflanzengemeinschaften und ca. 500 Arten der Gefäßpflanzen festgestellt werden. Von den in Polen unter Artenschutz stehenden Pflanzenarten kommen hier u.a. folgende vor: vollgeschützte – Fleischfarbenes Knabenkraut, Großes Zweiblatt, Echte Engelwurz, Gewöhnliche Natternzunge, Gemeiner Schwimmfarn, Gemeiner und Haarblättriger Wasserhahnenfuß sowie unter Teilschutz stehende – Weiße Seerose, Gelbe Teichrose, Schwarze Johannisbeere, Gemeiner Faulbaum und Gemeiner Schneeball. Zu den in polnischem Maßstab seltenen und regional gefährdeten oder aussterbenden Arten zählen u.a.: Sumpf-Platterbse, Sumpf-Wolfsmilch, Sumpf-Greiskraut, Kleinblütiges Schaumkraut, Stachelspitziges Laichkraut, Gewöhnliche Brenndolde und Blasser Gauchheil-Ehrenpreis.

Die größten Flächen im Park werden von Röhrichtgesellschaften, mit dominierenden Arten wie Rohr-Glanzgras, Großer Wasserschwaden, Schlank-Segge und Wasser-Sumpfkresse, bedeckt.

Ebenso häufig sind Stauden- und Wiesengesellschaften vertreten, die in der Pflanzendecke des Parks eine wesentliche Rolle spielen. Hier kommen u.a. folgende Arten vor: Kuckucks-Lichtnelke, Sumpfdotterblume, Gemeiner Wasserdost und Echtes Mädesüß.
In Kanälen und seichten Altarmen sind Wasserpflanzengesellschaften von einfacher Struktur anzutreffen, die von auf der Wasseroberfläche schwimmenden Pflanzen wie Kleine Wasserlinse, Buckelige Wasserlinse und Vielwurzelige Teichlinse gebildet werden. In etwas tieferen Gewässern mit stagnierendem Wasser entwickeln sich Seerosengesellschaften wie Weiße Seerose und die Gelbe Teichrose.

In schlammigen Uferbereichen entwickeln sich Phytozönosen einjähriger Pionierpflanzen. Von den wichtigsten Arten, die solche Standorte besiedeln, kommen hier vor: Braunes Zypergras, Sumpf-Ruhrkraut, Kröten-Binse, Pfeffer-Knöterich, Dreiteiliger Zweizahn, Spieß-Melde und Roter Gänsefuß.

Auf Standorten mit einem stabilen Wasserpegel haben sich Eschen-Erlen-Auenwälder und Erlenbrüche sowie Grauweidengebüsche mit dominierender Grau-Weide entwickelt. Auf regelmäßig überschwemmten Flächen kommen Korbweidengebüsche mit dominierender Mandel- und Korb-Weide vor. An dem Flussbett der Warthe entwickeln sich stellenweise kleinere Abschnitte des Auenwaldes.

Auf kleineren Geländeerhebungen kommen Sandrasengesellschaften wie Silbergras, Gemeine Grasnelke und die Heide-Nelke vor.
In dem nördlichen Bereich des Parks befindet sich der einzig geschlossene Waldkomplex mit einer Größe von ca. 80 ha, was nur 1% der Parkfläche ausmacht. Es handelt sich dabei um den ursprünglichen Standort des Eschen-Erlen-Auenwaldes, auf dem vor einigen Jahren, als in dem Gebiet noch Forstwirtschaft betrieben wurde, die damals bevorzugte Schwarz-Erle angebaut wurde.